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Checkliste für die erfolgreiche Anwaltssuche

Zur Vorbereitung und Durchführung einer Hofübergabe ist die Beratung durch Experten unabdingbar. Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei das Gespräch mit dem Rechtsanwalt.

Um Notar und Gericht kommt bei der Hofübergabe keiner herum: Nur wenn ein Notar den Vertrag beurkundet, wird er rechtlich wirksam und der Hof im Grundbuch auf den Nachfolger überschrieben. Der Gesetzgeber will damit Rechtssicherheit erreichen. Im Vorfeld ist aufgrund der Komplexität eine rechtliche Beratung und Begleitung ratsam.

Den richtigen Rechtsanwalt zu finden, ist nicht leicht. Oftmals helfen persönliche Empfehlungen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis weiter. Darüber hinaus haben viele Rechtsanwaltskammern auf ihrer Homepage eine Anwaltssuche eingerichtet. Zudem gibt es zahlreiche Anbieter im Internet, die eine Anwaltssuche anbieten.

Um zu erfahren, ob jemand tatsächlich als Rechtsanwalt in dem gesuchten Spezialgebiet zugelassen ist, hilft das bundesweite amtliche Anwaltsregister weiter. Hier kann man eine Datenbank nach allen in Deutschland zugelassenen Fachanwälten für das Agrarrecht durchsuchen. Seit nunmehr knapp zehn Jahren gibt es zum Beispiel die Arbeitsgemeinschaft Agrarrecht, die 2009 im Rahmen des Deutschen Anwaltstages in Braunschweig gegründet wurde. Der Arbeitsgemeinschaft gehören mittlerweile rund 176 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte an (Stand: 11/2017).

In Anlehnung an die Empfehlungen der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) sind in der Checkliste Regeln definiert, die man beim ersten Gespräch mit dem Anwalt befolgen sollte. Je präziser das Anliegen beim ersten Kontakt geschildert wird, desto eher werden mögliche Lösungswege und anfallende Kosten dargestellt.

Checkliste Anwaltsgespräch

  • Gesprächstermin vereinbaren
  • Nicht zu lange zögern: Spätestens ein Jahr vor der geplanten Hofübergabe sollten Sie sich mit einem Anwalt in Verbindung setzen. Denn erfahrungsgemäß gibt es vor der Erstellung eines notariellen Vertrages im Rahmen der Beratungen des Hofübergebers einige Bedenkphasen des Übergebers, des Hofeserben oder der weichenden Erben, die eingeplant werden müssen. Darüber hinaus ist der für die notarielle Beurkundung sowie die Genehmigung des Landwirtschaftsgerichtes einzuplanende Zeitraum sehr stark von der Arbeitsbelastung des Notars beziehungsweise des Landwirtschaftsgerichtes abhängig.
  • Fakten sammeln: Notieren Sie sich in Stichpunkten, um was es bei Ihrem Anliegen geht. So ist sicher, dass Sie im Gespräch mit dem Anwalt nichts vergessen. Seien Sie ehrlich zu Ihrem Anwalt, er muss die ungeschönten Fakten kennen.
  • Dokumente zusammenstellen: Sammeln Sie alle Dokumente, die Ihr Anliegen betreffen, zum Beispiel Briefe, Verträge oder Gesprächsnotizen. Schreiben Sie auf, wann Sie diese erhalten oder abgeschickt haben. Nehmen Sie auch die Briefumschläge mit, denn das Datum des Poststempels kann wichtig sein. Bringen Sie lieber zu viele als zu wenige Dokumente zum Beratungsgespräch mit – der Anwalt kann dann entscheiden, welche davon wichtig sind.
  • Daten der Rechtsschutzversicherung mitnehmen: Falls Sie rechtsschutzversichert sind, sollten Sie Ihre Mitgliedsnummer und den Namen der Versicherung sowie, falls vorhanden, die Allgemeinen Bedingungen Ihrer Versicherung (ARB) parat haben.

Hier eine Checkliste für das Anwaltsgespräch.