Sie macht Sommerpause, um Ziegen und Kühe zu melken
„Mit Tieren und Maschinen kennen sich viele Landwirte gut aus. Aber das Menschliche kommt manchmal zu kurz“, sagt Maike Aselmeier aus Freiburg. Sie ist seit 2002 Landwirtin, hat als Landwirtschaftsgesellin viele Streitigkeiten auf Bauernhöfen und Landwirte mit Burnouts erlebt. „Man muss sich auch um die Menschen auf den Höfen kümmern“, so ihr Gedanke während der Zeit als Angestellte. „Ich hatte damals den Traum, meine Kompetenz, mit Menschen umgehen zu können, in der Landwirtschaft einzusetzen.“ Dieser Traum ist in Erfüllung gegangen, weil Aselmeier 2007 anfing, Psychologie zu studieren und sich als Mediatorin ausbilden zu lassen. Seit 2013 ist sie selbstständig, hält Vorträge über Hofabgabeprozesse für unterschiedliche Veranstalter – meist im ländlichen Raum – , leitet Seminare und berät für die Stiftung „Familie und Betrieb“ Landwirte und Menschen, die einen Hof übernehmen wollen. Sie kennt die Sorgen und Nöte der Bauern auch aus eigener Erfahrung, hat als Angestellte in verschiedenen Betrieben gearbeitet.
„Mir war klar, dass ich nicht ewig im Angestelltenverhältnis bleiben möchte. Aber einen Hof zu übernehmen, das war mir eine Nummer zu groß“, erzählt sie. Die Begeisterung für Landwirtschaft entdeckte sie in Auslandsaufenthalten, vor allem in Kibuzzim in Israel. „Dort lernte ich Ziegen melken.“ Das macht sie auch heute noch regelmäßig. Jeden Sommer führt sie als Angestellte einen Alpbetrieb in der Schweiz, hütet Tiere, melkt Kühe und Ziegen. „Ich möchte die praktische Arbeit nicht aus den Augen verlieren. Aber ich erhole mich auf der Alp auch, habe Distanz von der Beratungsarbeit und den Vorträgen“, sagt sie und räumt ein: „Ja, ich lebe in zwei verschiedenen Welten. Und das sehr gern.“ Mit ihrem langjährigen Partner teilt sie die Liebe zur Alp.
Ein Interview mit Maike Aselmeier lesen Sie hier.